Erste Vorbereitungen im Kräuterbeet

 

Der März ist da, die ersten Frühlingsboten wie Krokusse, Schneeglöckerl und die ersten Narzissen blühen schon und je nach Region können wir auch mit den ersten Vorbereitungen im Kräuterbeet starten.

 

Als erstes müssen wir uns überlegen, welche Kräuter wir anpflanzen möchten, welche dieses Jahr unseren Speiseplan und die Kräuterlade aufwerten dürfen. Wenn wir ein neues Beet anlegen, müssen wir uns einen geeigneten Standort suchen.

 

Meistens haben die Kräuter, für die wir uns entschieden haben, nicht die gleichen Ansprüche. Die einen mögen mehr Sonne, andere brauchen mehr Wasser. Auch der Nährstoffbedarf ist nicht bei allen Pflanzen gleich. Das klingt schon mal super kompliziert, oder? Wenn ich euch jetzt auch noch sage, dass manche Pflanzen mehr Platz brauchen, andere eine Wurzelsperre, damit sie nicht das ganze Beet überwuchern und wieder andere so hoch werden, dass sie den niedrigeren Sonnenanbetern die freie Sicht zur Sonne versperren? Dann möchte man am liebsten den Hut drauf werfen und es einfach sein lassen… Oder???

 

Nein – natürlich nicht!! Denn genau jetzt fängt es an, spannend zu werden! Die Kräuter finden wir  schon auf Grund ihrer Anwendungsmöglichkeiten und ihres guten Geschmacks toll und dann auch noch ihr Eigenleben! Der eine wird in seinem Garten Bärlauch und Giersch nebeneinander wachsen haben, bei dem anderen klappt diese Kombi gar nicht. Manche Kräuter fühlen sich bei dir im Garten sauwohl, beim Nachbarn gehen genau die gleichen immer wieder ein. Nicht immer ist unser Grüner Daumen schuld, wenn etwas nicht klappen möchte, sondern Standort, Wetter, Bodenbeschaffenheit,… Neben den Erfahrungswerten von uns selbst aber auch von anderen spielen auch diese eine Rolle auf das Wachstum in unserem Garten * hier dürfen wir nicht verzagen, wenn etwas nicht klappt, sondern hinterfragen, woran es liegen könnte, was wir ändern könnten.

 

Für die meisten Kräuter ist es noch zu früh, um sie in direkt in die Erde zu pflanzen oder im Freiland direkt zu säen. Eine Ausnahme macht hier der Bärlauch, wer ihn im Garten haben möchte, kann die Samen schon ausbringen und leicht mit Erde zudecken, sonst freuen sich die Vögel darüber. Der Bärlauch ist nämlich ein Kaltkeimer, er braucht eine niedrige Temperatur um wachsen zu können.

 

Ein paar der wichtigsten Kräuter und ihre Eigenschaften bezüglich Standort, Wohlfühlzone und Komfortfaktor habe ich hier für euch zusammengefasst!

 

Rosmarin * mag mageren, trockenen, sandigen Boden – er passt gut in ein Eck im Kräuterbeet, in dem wir dem Boden Sand untermischen oder bei einer Kräuterspirale ganz nach oben. Wir können ihn auch an eine Mauer pflanzen, dann hat er sie als zusätzlichen Wärmespender im Rücken. Der Rosmarin ist ein „Sommerkind“, Kälte und vor allem kalten Wind mag er nicht so gerne. Den Namen Rosmarin, Ros Maris, hat er von dem römischen Autor Plinius erhalten, weil er nach seinen Beobachtungen oft nah am Meer wuchs, so dass er von dessen Schaum oder Tau (lateinisch ros) des Meeres (lateinisch mare) bespritzt werden konnte. In unseren Breitengraden wird oft gesagt, dass er im Winter ausgegraben und ins Haus gebracht werden muss. Das ist für die Pflanze allerdings immer mit Stress verbunden, oft genügt ein guter Winterschutz, um ihn sicher durch die kalte Jahreszeit zu bringen.

 

Salbei * hat einen vierkantigen Stängel, der im unteren Teil verholzt, er entwickelt stark verzweigte Äste mit graugrün bis silbergrauen Blätter und wird als Halbstrauch bezeichnet. Er bevorzugt einen sonnigen, abschüssigen Platz, lockeren, kalkhaltigen, eher trockenen Boden. Wir können ihn neben den Rosmarin setzen, diesen mag er und außerdem beschützt er ihn vor Mehltau. Wenn wir den Salbei schon länger im Garten haben, können wir ihn im Frühjahr, bevor er auszutreiben beginnt, auf 15 Zentimeter zurückschneiden, dann bildet er viele neue Triebe und verholzt nicht so leicht. 

 

Lavendel * ist ein mehrjähriger, winterharter Halbstrauch, er treibt lange Stiele aus und verholzt in der Mitte gerne. Er mag einen vollsonnigen Platz mit trockenem, kalkhaltigen Boden. Das heißt er mag wirklich den ganzen Tag Sonne, daher sollten wir ihn nicht hinter Kräuter pflanzen, die sehr hoch wachsen, wir sollten ihm lieber einen Randplatz oder in einer Kräuterspirale ziemlich weit oben in Richtung Süden anbieten. Der Lavendel gedeiht am besten, wenn wir im Mai Stecklinge pflanzen, ältere Pflanzen im Frühjahr stark zurückschneiden verhindert zu starkes Verholzen.

 

Thymian * ist ein 10 bis 40 Zentimeter hoher Halbstrauch, er mag, wie eigentlich alle mediterranen Kräuter leichten, sandigen, kalkhaltigen Boden in sonniger Lage. Wir sollten nur darauf achten, dass seine Nachbarn nicht zu aufdringlich sind, das heißt: keine starkwuchernden Kräuter, denn die würden den Thymian auf Dauer verdrängen. Wir können ihn an den Rand pflanzen, so dass er daran hinunterwachsen kann oder ihm ein paar Steine rundherum legen, damit er dort herumwachsen kann, er fühlt sich auch oft in Mauerritzen ganz wohl (wenn wir solche in unserem Garten finden).

 

Ysop * ist ein immergrüner Halbstrauch, der bis zu 60 Zentimeter hoch werden kann. Er wird am besten im April / Mai durch Stockteilung vermehrt, das heißt wir können den Wurzelstock ausgraben, vorsichtig teilen und auch an einer zweiten Stelle im Kräutergarten pflanzen oder mit Nachbarn / Freunden teilen. Er mag leichten, kalkhaltigen Boden in trockener, sonniger Lage – er ist nicht nur dekorativ sondern kann auch Läuse, Raupen und Schnecken vertreiben. 

 

Zitronenmelisse * ist eine Pflanze, die unbedingt eine Wurzelsperre braucht, wenn wir sie nicht in ganzen Kräuterbeet haben möchten. Sie mag nährstoffreichen Boden in sonniger, windgeschützter Lage, im Kräuterbeet in eine eigene Ecke pflanzen, bei der Kräuterspirale bekommt sie einen Platz ganz unten. 

 

Ringelblumen * diese Schönheiten können wir zwischen die Kräuter pflanzen, entweder direkt die Samen in die Erde geben oder drinnen vorziehen. Wer viele Schnecken im Garten hat sollte sie unbedingt vorziehen, denn die kleinen Pflänzchen werden von den gefräßigen Tierchen ratzeputz verspeist. Die Ringelblume vermehrt sich nach dem ersten Anbaujahr von selber, wenn wir nicht alle Blütenköpfe ernten.

 

Die meisten dieser Kräuter können wir, je nach Lage, ab Ende April aussäen oder als Stecklinge pflanzen. Hier bei mir muss ich da vorsichtig sein, weil es zu den Eisheiligen im Mai immer nochmal so richtig kalt wird, und diese Kälte nicht alle Pflänzchen überleben. Vielerorts reicht es aber, wenn sie in den kalten Nächten mit einem Flies abgedeckt werden. Hier müssen wir wirklich von Ort zu Ort schauen und entscheiden. Bei den Saatgutsackerl steht auch immer drauf, wo und wann die Kräuter gesät werden sollen, daran können wir uns gut orientieren, lieber etwas später aussäen als zu früh. :)

 

Tief verwurzelte Grüße und allzeit eine starke Mitte, Nicki

 

 

Bildquellen:

Pixabay und meine Wenigkeit :)

 

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